Scheunenumbau, Griesheim

Situation

Die südhessische Kleinstadt Griesheim, östlich an Darmstädter Gemarkung grenzend, städtebaulich im Wesentlichen von Nachkriegsbauten geprägt, verfügt noch über vereinzelte dörflich und bäuerlich strukturierte Quartiere.

Diese um 1900 erbaute, ortstypisch unverputzte Backsteinscheune wirkt auf ihr Quartier gestaltprägend. Ihre Raumgliederung ist typisch für die Scheunen der Region: In der Mitte liegt die Tenne mit dem Scheunentor für die landwirtschaftlichen Nutzfahrzeuge, rechts die Stallungen (darüber der Strohboden), links der Heuboden (darunter der Rübenkeller).

Aufgabe

Die Scheune soll zu Wohnraum für zwei Personen umgebaut werden.

Lösung

Im Inneren greift der Entwurf die Dreiteilung des Raumes auf: Der ehemalige Stall wird zur Küche, die Tenne zum zentralen Wohnraum. Die Wohnflächen sind auf die vorgefundenen Ebenen verteilt und werden durch eine Holztreppe sowie Metalltreppen erschlossen. Das beeindruckende Sprengwerk liegt nach wie vor frei; seine konstruktive und statische Funktion ist bewahrt.

Die Innenflächen der Außenmauern sind atmungsaktiv mit einem Dämmputz wärmeisoliert und mit einem leicht modellierten Lehmoberputz überzogen. Sie sind wie die Bodenflächen mit flächigen Strahlungsheizungen versehen.

Auf der straßenabgewandten Seite ist die Außenwand großzügig zu einem Freisitz und zum Garten geöffnet.

Die umgenutzte Scheune gibt sich als umgenutzte Scheune zu erkennen.

 

Bauherr: privat
Baurecht:
§ 34 BauGB
Gebäudetyp:
Scheune
Bauweise: Backsteinbau
Baubeginn: 2003
Fertigstellung: 2004
Flächen: Wohnfläche 130 m², Nutzfläche 15 m², Kubatur 597 m³
Energetischer Standard: Niedrigenergiestandard entsprechend Energieeinsparverordnung
Leistungsphasen: 1–9

Tag der Architektur: Aufnahme ins Programm 2005